Erfahrungen in Afghanistan

Auf Einladung der kfd Geseke referierte Pfarrer Stahlhacke über seine Zeit in Afghanistan als Militärseelsorger. Vier Mal war er dort, u.a. in Kundus und Kabul. Der längste Zeitabschnitt dauerte von November 2007 bis März 2008. Diese vier Monate standen im Mittelpunkt seines Vortrags. Pfarrer Stahlhacke stellte zunächst die allgemeine Situation dar: ethnisch, wirtschaftlich, landschaftlich. Im bergigen Norden war die Bundeswehr zunächst mit etwa 750 später mit ungefähr 1.000 Soldaten in Kundus präsent. Auch wenn die wenigsten Soldaten Christen waren, der Militärseelsorger war immer ein gern aufgesuchter Gesprächspartner – dies lag sicherlich auch an seiner Schweigepflicht. Im Vortrag wurden neben den Aufgaben des Seelsorgers auch die der Soldaten aufgezeigt. Dazu gehörten u.a. die Kontrollen im Konvoy, die wehrtechnische Ausbildung der afghanischen Soldaten und die Kontaktpflege zu den Einheimischen. Hier erfuhren die Soldaten vielfach die herzliche Gastfreundschaft der Afghanen. Allerdings zeigte der Alltag auch immer wieder die Probleme auf: Wer ist Freund und wer ist Feind; manchmal muss dies binnen weniger Sekunden erkannt werden, damit man nicht sich und seine Kameraden gefährdet. Mit diesem Vortrag bekamen die zahlreichen ZuhörerInnen im Pfarrheim St. Petri einen sehr guten und lebhaften Eindruck vom dortigen Leben der Soldaten und Seelsorger. Letzlich kann jeder Gott dankbar sein, der seinen Einsatz gesund und ohne Traumatisierung beendet. Wie erfolgreich letztlich die Einsätze und die geleistete Aufbauarbeit waren, wird man 2014 sehen, wenn die Bundeswehr und andere Militäreinheiten das Land verlassen.