Die Wahl ist entschieden. Der Ehrenbürger aus Geseke und Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, ist heute zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hat damit einen Nachfolger für Erzbischof Dr. Robert Zollitsch. Kardinal Marx ist für sechs Jahre als Vorsitzender der Bischofskonferenz gewählt.
Das Erzbistum München und Freising freut sich über die Wahl von Erzbischof Kardinal Reinhard Marx zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und gratuliert ihm zu diesem neuen Amt, heißt es in einer ersten Stellungnahme.
„Es ist ein großer Vertrauensbeweis der Bischöfe, dass sie Kardinal Marx in einer Zeit großer Herausforderungen für die Kirche diese Verantwortung übertragen“, erklärte der Generalvikar des Erzbischofs, Peter Beer: „Das ganze Erzbistum erfüllt diese Wahl mit Stolz und Freude. Jeder in der Erzdiözese wird unseren Erzbischof in seinem neuen Amt mit allen Kräften unterstützen. Wir wünschen ihm Gottes Segen und Beistand für diese Aufgabe.“
„Ich muss mich in den kommenden Tagen noch mal zurückziehen und meine Gedanken sortieren“, sagte Marx direkt nach seiner Wahl vor den Vertretern der Presse.
In einer ersten Reaktion auf die Wahl von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz wünschte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker ihm “von Herzen Gottes reichen Segen”.
„Erzbischof Reinhard Kardinal Marx wurde heute durch die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zum neuen Vorsitzenden gewählt. In unserer Zeit, in der die Kirche insgesamt, aber auch die Kirche in Deutschland vor großen Herausforderungen steht, ist der Vorsitz der Bischofskonferenz eine verantwortungsvolle Aufgabe. Ich bin dankbar, dass der aus dem Erzbistum Paderborn stammende Erzbischof von München und Freising das Votum der versammelten Bischöfe angenommen hat. Nach der Wahl habe ich ihm – auch im Namen des Erzbistums Paderborn – gratuliert“, so Becker in Münster.
Kardinal Marx wurde am 21. September 1953 in Geseke geboren. Die ersten 19 Jahre seines Lebens verbrachte der Jubilar in Geseke (Kreis Soest). Der inzwischen verstorbene Pfarrer der Stiftskirchengemeinde St. Cyriakus, Heinrich Wienken erinnerte sich 2010 in einem Interview: „Marx sei emporgestiegen wie eine Rakete. Wohin er wollte, da kam er hin“. Pastor Wienken erlebte ihn bereits als Obermessdiener in der Geseker Stiftskirche – und schon damals: Der hat „keine Scheu vor großen Leuten“. Marx zeichnete ein „gesundes Strebertum“ aus, sagte Wienken damals gegenüber der TAZ.
Geseke ist seine Vaterstadt zu der er sich gerne bekennt. Der Kardinal ist geistlicher Prokurator der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Geseke 1412 e.V. und lässt es sich nicht nehmen zum jährlichen Schützenfest im Juli nach Geseke zu kommen. So war es für den geistlichen Würdenträger eine Selbstverständlichkeit die Schirmherrschaft des Bundesfestes des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) im vergangenen Jahr in seiner Heimatstadt Geseke zu übernehmen. “Mit den Schützen bin ich sehr verbunden – auch umgekehrt. Sie waren immer bei meinen Wendepunkten im Leben mit dabei: meine Primiz, bei der Bischofsweihe, bei der Einführung in Trier, in München und als ich Kardinal wurde. Die Schützen waren immer da und haben gesagt: “Wir stehen hinter dir – wir gehen mit dir”, so Marx am Rande des Bundesfestes.
Biografie:
Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Paderborn, Paris, Münster und Bochum wurde er am 2. Juni 1979 in Paderborn zum Priester geweiht. Kardinal Marx wurde am 23. Ju1i 1996 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Paderborn ernannt. Seit dem 2. Februar 2008 ist Kardinal Marx Erzbischof von München und Freising, nachdem er von 2002 bis 2008 Bischof von Trier war. In der Deutschen Bischofskonferenz ist Kardinal Marx bisher Vorsitzender der Kommission für Gesellschaftliche und Soziale Fragen und stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Weltkirchliche Fragen. Von 1999 – 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax.
Quelle: Stiftskirche Geseke / Benedikt Laame