Messe bald im Internet

Am Samstag rauchten im Pfarrheim St. Petri in Geseke kräftig die Köpfe von 50 Katholiken. Beim „Tag der Pastoral der Zukunft“ ging es darum, wie künftig die Herausforderungen im Pastoralverbund Geseke gemeistert werden können.

„Wir sind nicht mehr die Volkskirche wie vor 50 Jahren. Der Glauben muss heute anders gestaltet werden“, erklärte Pastoralverbundleiter Pfarrer Rainer Stahlhacke. Der Blick müsse auch dahingehen, sich mit den evangelischen Christen stärker zu vernetzen.

Die anwesenden Gemeindemitglieder, Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände haben einige Ideen und Wünsche dazu, wie der Glauben vor Ort künftig gestaltet und mit Leben gefüllt werden kann. So könnten beispielsweise spezielle Gottesdienste für Jugendliche und Trauernde angeboten werden. Falls das Erzbistum es genehmigt, könnten zudem Messen auch im Internet übertragen werden. Zudem soll der Glaubensnachwuchs bereits von Kindesalter an im Glauben begleitet werden. Bereits ab Ostern könnte es für die Gläubigen nach den Messen Mitbringsel für Zuhause geben. Auch das freie Vortragen von Fürbitten wurde als ein Vorschlag notiert.

Bis zum Sommer 2015 könnten zudem beispielsweise über Bibelgruppen die Menschen über den Glauben miteinander ins Gespräch kommen. Auch Gespräche über das Evangelium mit anschließendem Kochen könnten angeboten werden. Durch die Einrichtung einer Ehrenamtsagentur für den pastoralen Raum bis 2015 könnten beispielsweise individuelle Fähigkeiten besser gefördert und mehr Gemeinschaft erlebt werden.

Miteingebunden werden sollen aber auch neu zugezogene Gemeindemitglieder. Sie sollen direkt angesprochen werden, am Gemeindeleben teilzunehmen. Richtung Fusion der sechs Pfarrgemeinden im Pastoralverbund geht es beim Bereich Ressourcen und Finanzen. Hier könnten Ressourcen gemeinsam genutzt werden und möglichst noch in diesem Jahr eine zentrale Finanzverwaltung ins Leben gerufen werden. Eine Gruppe schlug vor, den Kirchenraum durch Umbauten beispielsweise kulturell erlebbar zu machen. Im Gespräch hierfür ist die Stiftskirche.

Angesagt ist auch eine Vernetzung der Caritaskonferenzen im Pastoralverbund. Die Geseker Katholiken wollen künftig auch stärker an die Öffentlichkeit gehen. Dabei könnte ein möglicherweise hauptamtlicher Pressesprecher genauso helfen wie ein einheitliches Marketingkonzept und die Nutzung sozialer Netzwerke im Internet. „Es sehr viel in Bewegung“, zog Pfarrer Stahlhacke am Ende des Tages ein positives Fazit. Offene Fragen wie die Verbesserung der persönlichen Beziehung zwischen Geistlichen und Gläubigen oder auch das Thema Ökumene sollen in der nächsten Sitzung der Steuerungsgruppe am 20. Februar um 19.30 Uhr im Pfarrheim erörtert werden. Die Ideen und Wünsche sollen möglichst bis zum Sommer in einer Pastoralvereinbarung münden. Diese muss dann noch vom Paderborner Erzbistum abgesegnet werden. Die Vereinbarung soll laut Pfarrer Stahlhacke „für die nächsten sieben bis acht Jahre gelten“. 2021 kommt Erwitte in den Pastoralverbund. Ihm gehören noch etwa 13 000 weitere Katholiken an. – ag
Quelle: Geseker Zeitung / Götte