Lodernde Flammen in Laternen und Fackelschalen, Weihrauch-Nebel, Böllerschüsse und am Ende die „Spatzenmesse“ von Mozart: An das 380-jährigen Bestehen des Maria-Schuss-Fests haben die Geseker Katholiken stimmungsvoll mit Lichterprozession und anschließendem Gottesdienst erinnert. Zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten zählte dabei die Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Spatzenmesse“ in der Stiftskirche, die unter anderem Chormitgliedern aus den Geseker Kirchengemeinden gestalteten. Dabei hatte der Pastoralverbundsleiter Pfarrer Rainer Stahlhacke noch zum Auftakt des Maria-Schuss-Fests betont, dass nichts Besonderes geplant sei. „380 Jahre sind ja kein Jubiläum“, ließ er wissen. Dennoch verfehlten die Feierlichkeiten ihre Wirkung nicht. Das zeigte sich bereits bei der Lichterprozession zum Fest-Auftakt. Von der Maria-Hilf-Kapelle ging es mit Pfarrer Rainer Stahlhacke, Pastor Thomas Zwingmann, Vikar Hendrik Luicke unter der Begleitung zahlreicher Fahnenabordnungen verschiedenster Vereine über den Hellweg zum Heiligenhäuschen an der Rosenstraße, wo sich ursprünglich die Maria-Schuss-Figur befand. Hier machten die Gläubigen Station, bevor sie schließlich weiter zur Stiftskirche zogen. Unzählige Laternen und Fackelschalen, die viele Stadtbewohner aufgestellt hatten, säumten den Prozessionsweg.
Gleich zum Auftakt der Feierlichkeiten erinnerte Stahlhacke daran, dass die Mutter Gottes für Gläubige eine wichtige Ansprechpartnerin sei. Sorgen, Ängste und Nöte würden ihr anvertraut. Dass die Stadt Jahr für Jahr an das „Maria Schuss“-Ereignis erinnere, sei bedeutsam. Denn Maria sei eine „Königin des Friedens“, betonte der Pastoralverbundsleiter. Gerade in einer Zeit wie heute, wo Unfriede auf der Welt herrsche, sei der Friede ein hohes Gut. „Frieden kann nur gelingen, wenn wir bereit sind, uns die Hand zu reichen“, fügte er hinzu.
Vikar Luicke hob indes in seiner Predigt hervor, dass man nicht die Figur der Schmerzensmutter Maria feiere und auch kein spezielles Geseker Geschehen, sondern dass man alles im Blick behalte – angefangen von Maria Verkündigung bis zum Kreuzestod von Jesus. Böllerschüsse und feierlich erhabene Klänge aus Mozarts „Spatzenmesse“ mit triumphalen Streicher-, Pauken- und Bläserklängen gaben dem Fest überdies einen besonders würdigen Rahmen. Mit einem gemütlichen Zusammensein in der Stiftsaula klangen die Feierlichkeiten dann aus.
Quelle: Geseker Zeitung / Dagmar Meschede