Neue Gemeindeassistentin Ute Paschedag stellt sich vor

Liebe Gemeinden der Pastoralverbünde Erwitte und Geseke, liebe Menschen, die hier wohnhaft sind,

mein Name ist Ute Paschedag.

Seit 1. November gehöre ich als Gemeindeassistentin im 3. Assistenzjahr zum Pastoralteam des zukünftigen Pastoralen Raumes Erwitte/Geseke. Daher freue ich mich über die Gelegenheit, mich Ihnen auf diesem Wege vorzustellen.

Aufgewachsen bin ich in Ostdeutschland. Bedingt durch die damaligen politischen Verhältnisse geschah das in einem atheistisch geprägten Umfeld. Dennoch spielte Gott seit meinem Jugendalter eine immer größer werdende Rolle in meinem Leben, sodass ich nach dem Mauerfall die bewusste Entscheidung traf, mich als junge Erwachsene taufen zu lassen.

Ich bin Mutter von drei Kindern und lebe mit meiner Familie seit 1991 in Geseke. Von daher ist der einen oder dem anderen mein Gesicht vielleicht bekannt.

Mit der Geburt meiner Kinder engagierte ich mich in den verschiedensten Bereichen ehrenamtlich in der Gemeinde. Diese Arbeit bereitete mir stets Freude, sodass erstmals Gedanken aufkamen, diese Tätigkeit zum Beruf zu machen.

Als ich im Oktober 2009 mit dem Grundkurs „Theologie im Fernkurs“ der Katholischen Akademie Domschule Würzburg anfing, begann der Weg einer beruflichen Neuorientierung für mich. Parallel dazu war ich drei Jahre in der Astrid-Lindgren-Grundschule in Bad Westernkotten als Integrationshelferin für ein körperbehindertes Kind tätig. Ursprünglich habe ich eine Ausbildung bei der Stadtsparkasse Lippstadt zur Bankkauffrau abgeschlossen und war viele Jahre im kaufmännischen Bereich tätig. 2012 entschied ich mich, in den flexiblen Studiengang an der Katholischen Hochschule Paderborn zu wechseln. Gleichzeitig sammelte ich erste berufspraktische Erfahrungen im Pastoralen Raum Büren, wo ich für zwei Jahre in der Kommunionvorbereitung arbeitete. Im Juli 2018 durfte ich dankbar das Zeugnis „Bachelor für Religionspädagogik“ in den Händen halten. Die ersten zwei Jahre der Assistenzzeit war ich im Pastoralen Raum Soest eingesetzt. In diese Zeit fiel der Beginn der Zusammenführung der Pastoralverbünde Bad Sassendorf, Möhnesee und Soest. Somit konnte ich anfänglich strukturelle Prozesserfahrungen sammeln. Zu meinen pastoralen Aufgaben gehörten u.a. das Unterrichten von Religion und der kirchlichen Kontaktstunde, das Feiern von Schulgottesdiensten, die Erstkommunionvorbereitung, der Aufbau eines ehrenamtlichen Wort-Gottes-Feier Leiter/innen Kreises nach dem Warburger Modell und die Arbeit mit Obdachlosen. Mit Beginn der „Coronazeit“ änderte sich das Berufsleben schlagartig. Im Team wurde nach Alternativen gesucht und diese auch gefunden. Meine Tätigkeitsbereiche waren nun, tägliche Mutmachimpulse für die Internetseite zu schreiben, das Projekt „Poesie am offenen Fenster“ für Seniorenheime ins Leben zu rufen oder die Telefonsprechstunde zu begleiten.

„Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten! […] Mir ist eine ‚verbeulte‘ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. [] Ich hoffe, dass mehr als die Furcht, einen Fehler zu machen, unser Beweggrund die Furcht sei, uns einzuschließen in die Strukturen, die uns einen falschen Schutz geben, in die Normen, die uns in unnachsichtige Richter verwandeln, in die Gewohnheiten, in denen wir uns ruhig fühlen, während draußen eine hungrige Menschenmenge wartet und Jesus uns pausenlos wiederholt: Gebt ihr ihnen zu essen!‚ (Mk 6,37).“ (Evangelii Gaudium 49)

Dieses Zitat von Papst Franziskus prägte mich und meinen beruflichen Werdegang der vergangenen Jahre. Genau diese starken Worte des Heiligen Vaters sind es, die mir Motivation gaben, in die Berufseinführung zur Gemeindereferentin zu gehen. Franziskus ist für mich Vorbild und spiritueller Wegbegleiter zugleich. Er, der nicht müde wird, sich für die Armen, Bedrängten, sozial Benachteiligten sowie Gescheiterten einzusetzen. Er, der Nächstenliebe vorbildhaft praktiziert, aber auch mahnend einfordert. Er, der Krieg, Vertreibung, Umweltzerstörung und Machtgehabe in der Welt sowie Versäumnisse, Fehlverhalten und Klerikalismus in den eigenen Reihen anprangert.

Mit all seinem Tun, seinen symbolischen Gesten und seinem barmherzigen Handeln ermutigt er mich ebenso wie der begonnene deutsche Synodale Weg und das Zukunftsbild sowie die Perspektive 2030+ unseres Bistums – trotz der innerkirchlichen Krise und der abnehmenden Bedeutung des christlichen Glaubens in der Gesellschaft – für unsere Kirche tätig zu sein:

Eine Kirche, die nicht um sich selbst kreist, sondern sich klein macht und an die Ränder der Gesellschaft geht. Eine Kirche, die statt mit erhobenen moralischem Zeigefinger zu agieren, auf Augenhöhe ehrlich und aufgeschlossen zuhört, was die Menschen bewegt und wo ihre Bedürfnisse liegen. Eine Kirche, die authentisch einen liebenden Gott ins Gedächtnis der Leute ruft, denn die „Barmherzigkeit erneuert und erlöst, da sie die Begegnung zweier Herzen ist: des Herzens Gottes, das dem Herzen des Menschen entgegenkommt.“ (Misericordia et Misera 16)

In diesem Sinne freue ich mich auf viele offene Gespräche sowie bereichernde und wertvolle Begegnungen mit Ihnen und allen Menschen im zukünftigen Pastoralen Raum Erwitte/Geseke, sobald das wieder möglich sein wird. Denn mein Start fällt in eine Zeit, die für uns und unsere Gesellschaft nicht einfach ist. Der erneute Lockdown „light“ schränkt unser aller Leben ein, sei es privat oder beruflich. So braucht es neben Kraft, Geduld und Durchhaltevermögen jede Menge Gottvertrauen, um diesen „Covidmarathon“ eines Tages beenden zu können. Bis dahin wünsche ich Ihnen von Herzen:

Bleiben Sie gesund und behütet!

Liebe Grüße

Ihre Ute Paschedag

Zu erreichen unter:
Telefon: 02942/ 98552-15
E-Mail: u.paschedag@pv-geseke.de