Für den gebürtigen Geseker Monsignore Wilfried Schulte gilt eins: Wenn ein ganzer Menschentrupp am Lüdischen Tor steht, dann muss wohl Lobetag sein. Mit ihrer Dankprozession würden sie schließlich daran erinnern, dass die Hellwegstadt im Jahr 1622 die einzige Stadt in Westfalen war, der es gelang, den „tollen“ Christian von Braunschweig abzuwehren.
Damals sei es um Angst und Vertrauen gegangen, führte er in seiner Predigt am Lüdischen Tor aus und verwies darauf, dass es den Gesekern 1622 gelungen sei, ihre Angst zu überwinden. Sie hätten auf Gott vertraut und „daraus Kraft und Mut geschöpft, um den Feind an dieser Stelle abzuwehren“, betonte er. Damit seien sie mit einem Schlüsselwert der christlichen Botschaft konfrontiert worden, das auf die Worte „habt Vertrauen, fürchtet euch nicht“ setze.
Auch im Jahr 2014 hätten diese Worte Gültigkeit, hob Schulte in seiner Predigt hervor. Schließlich sei der Lobetag ein Tag, an dem „wir auf all das Gute zurückblicken und wir Geseke als Gemeinschaft zu spüren bekommen.“ Heutzutage zeige sich das im Ehrenamt, in den Vereinen, die dem Wohle aller dienen, aber auch in Festen wie etwa der Gösselkirmes.
Traditionell begleiteten Angehörige des Rats, die Fahnenabordnungen der Vereine und Schützen, die Kommunionkinder, die Musiker der Stadtkapelle sowie zahlreiche Gläubige die Prozession und zogen über die Stadtwälle. Die Prozession klang in der Stadtkirche aus. Anschließend konnten sich die Gläubigen bei einem Imbiss stärken.
Quelle: Geseker Zeitung / Dagmar Meschede